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Neuigkeiten
26.03.2010, 11:58 Uhr | MAZ \"Westhavelländer\" vom 26.03.2010
KREISMUSIKSCHULE: Kommunalpolitiker fordern Aufklärung
Reichte die Kontrolle nicht?

 

RATHENOW/PREMNITZ - Nachdem die Bereichsleiterin der Kreismusikschule in Rathenow und Premnitz vom Landrat wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten an der Bildungseinrichtung beurlaubt wurde (MAZ berichtete), äußerte sich die Beschuldigte gestern erstmals kurz gegenüber dieser Zeitung: „Ich habe am Mittwoch von den Vorwürfen erfahren und bin beurlaubt worden. Ich werde mich nun mit einem Rechtsanwalt beraten. Vorher wird es von meiner Seite keine weiteren Kommentare zu der Angelegenheit geben.“
Wie berichtet, wird Gabriele Knobloch vorgeworfen, sie habe falsche Honorare abgerechnet und falsche Gebührenbescheide erlassen. Es ist zu erwarten, dass die Personalie am kommenden Montag zur Sitzung des Kreistages verhandelt wird.

Dieter Dombrowski, Kreisvorsitzender der CDU und mit der Kreismusikschule eng verbunden, steht vorerst fest zu der Musiklehrerin: „Ich habe weiterhin Vertrauen zu Gabriele Knobloch, die mit ihrem Engagement der Kunst- und Musikschule Havelland zu großem Ansehen verholfen hat.“ Dombrowski erwartet dass die Angelegenheit zügig aufgeklärt wird. „Wenn es Unregelmäßigkeiten gab, dann bin ich überzeugt, dass Gabriele Knobloch sich in dem Zusammenhang nicht persönlich bereichert hat oder einen persönlichen Vorteil erzielen wollte.“

Michael Koch, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, blieb zurückhaltender: „Wenn der Verdacht bewiesen ist, müssen die personellen Konsequenzen gezogen werden.“ Es mindere die Schuld der Betroffenen nicht, wenn diese die Honorare nicht zu ihrem Vorteil, sondern zu Gunsten anderer Personen abgerechnet habe. „Die Bereichsleiterin hätte dann Dokumente als sachlich richtig abgezeichnet, die nicht gestimmt haben.“ Christian Görke, Kreistagsmitglied der Linken, forderte, „die Angelegenheit rückhaltlos aufzuklären“. Danach seien die Konsequenzen zu ziehen. „Eine Bewertung des Falles ist erst möglich, wenn die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen hat.“ Wie berichtet, hat die Kreisverwaltung eine Strafanzeige gegen Gabriele Knobloch angekündigt.

Die Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion ist der Ansicht, „dass dieser Verdacht falls er sich bestätigt, sehr schädlich für die Kunst- und Musikschule ist“. Die Vorwürfe müssen nun, so Manuela Vollbrecht weiter, „aufgeklärt und die Konsequenzen gezogen werden“. Dombrowski, Koch und Görke forderten außerdem, die Recherchen auf die Kontrollmechanismen innerhalb der Kreisverwaltung auszuweiten. „Wenn sich Unregelmäßigkeiten bei den Abrechnungen über Jahre hinweg bestätigen sollten, ist zu klären, welchen Anteil die Leitung und Verwaltung der Kunst- und Musikschule Havelland aber auch die zuständige Fachverwaltung des Landkreises daran zu tragen haben“, sagten Dieter Dombrowski und Michael Koch. Ebenso Christian Görke: „Wenn sich die Unregelmäßigkeiten über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstreckten, dann haben die Prüf- und Kontrollmechanismen innerhalb der Kreisverwaltung versagt.“ (Von Joachim Wilisch)

26.03.2010, 12:02 Uhr